Sollen IP-Kameras (Netzwerk Kameras) zur Überwachung von gewerblichen oder privaten
Objekten eingesetzt werden können Geld gespart und Enttäuschungen vermieden werden,
wenn die Kameras nach geplanten oder gewünschten Eigenschaften für die jeweilige
Anwendung vor einer Anschaffung ausgewählt werden.
Kriterien für eine Auswahl
Lichtverhältnisse
Abhängig davon, welche Szenen unter welchen Lichtverhältnissen überwacht werden sollen,
können IP-Kameras mit verschiedenen Funktionen ausgewählt und eingesetzt werden
Alle heute produzierten IP-Kameras erzeugen bei Tageslicht hervorragenden Bilder.
Schwierige, schlechte oder sporadische Störungen der Lichtverhältnisse (Gegenlicht,
schwankende Beleuchtungsstärken etc.) können durch Funktionen der Kamera kompensiert
werden. Verbessertes Nachtsichtverhalten ermöglichen StarLight Bildsensoren.
Aufzeichnung von Überwachungsvideos
Der Sinn von Videoüberwachung erfüllt sich erst, wenn Überwachungsvideos
Ereignisgesteuert automatisch gespeichert werden können und bei Bedarf angesehen und
rechtssicher archiviert werden können. Ausnahme: personalgesteuerte Live Überwachung.
Bei der Auswahl einer Überwachungskamera ist wichtig zu entscheiden, wie und ob eine
ereignisgesteuerte Aufzeichnung von Überwachungsvideos stattfinden soll.
ereignisgesteuerte Aufzeichnung kann mit VMS (Videomanagementsoftware),
NVR(Netzwerkvideorekordern), von der Kamera über FTP ins Netzwerk oder direkt in der
Kamera (auf Micro SD-Karte) stattfinden.
Soll die ereignisgesteuerte Aufzeichnung in der Kamera stattfinden, benötigt die Kamera
einen Micro SD Kartenslot und die Möglichkeit in der Kamera ereignisgesteuerte
Speicherung von Videoaufnahmen auf SD-Karte zu speichern.
Soll die Kamera über FTP ins Netzwerk Überwachungsvideos ereignisgesteuert speichern,
muss die ausgewählte IP-Kamera die Funktion auch unterstützen.
Anmerkung: VMS ermöglicht die umfangreichsten und komfortabelsten Funktionen für eine
ereignisgesteuerten Speicherung von Überwachungsvideos.
Viele mögliche Zusatzfunktionen können beim Einsatz von VMS realisiert werden, auch
wenn die Kamera diese nicht unterstützt.
Stromversorgung der IP-Kamera(s)
IP-Kameras benötigen eine Stromversorgung. Die Stromversorgung der Kamera kann über
ein 12 Volt Netzteil oder über POE erfolgen.
Kameragehäuse und Montagemöglichkeit
IP-Kameras gibt es in verschiedenen Gehäusen als Bullet Kameras, Dome Kameras, PTZ
Kameras oder als Kameras für den verdeckten Einbau.
Bei der Auswahl eines Kameragehäuses sollte man auf verfügbares Zubehör (Wand-
Deckenhalterung, Anschlussboxen zum Verbergen und zur wettergeschützten Montage von
Kabelverbindungen etc.) achten.
Zusätzliche Lichtquellen für Nachtsicht
Die Bildsensoren von IP-Kameras sind besonders im infraroten Lichtbereich empfindlich.
Diese Eigenschaft wird durch zusätzliches Verbauen von Infrarot LED für eine gute
Nachtsicht genutzt. Wie weit die Nachtsicht einer IP-Kamera ist, hängt, was die IR LED
betrifft auch von der Anzahl und Lichtstärke der IR LED ab. Hat die IP-Kamera einen
größeren Durchmesser, können mehr LED verbaut werden. Dadurch ergibt sich
beispielsweise folgendes:
Bullet IP-Kamera Ø 70 mm Nachsicht 25m bis 30 m
Bullet IP-Kamera Ø 90 mm Nachsicht 40 m bis 60m
Bullet PTZ IP-Kamera Ø 90 mm Nachsicht bis 100 m
Neu sind IP-Kameras mit zusätzlich verbauten Weißlicht LED. Solche Kameras können bei
völliger Dunkelheit Farbvideos anzeigen und aufzeichnen. Das Weißlicht für eine gute
Anzeige der Videos liegt bei 20m bis 40m.
AI Funktionen
Künstliche Intelligenz (KI, auch artifizielle Intelligenz (AI bzw. A. I.), englisch artificial
intelligence, AI) in IP-Kameras zur Videoüberwachung erweitert komfortabel die
Möglichkeiten bei der Videoüberwachung mit Hilfe von IP-Kameras. Funktionen können
sein:
Zusätzliche Bildsensoren (Linien- oder Flächensensoren) zur Auslösung ereignisgesteuerter
Aufzeichnung, Autotracking bei PTZ IP-Kameras, Personenerkennung, ect.
PTZ IP Kameras
PTZ steht für Pan, Tild, Zoom (Schwenken, Neigen, Zoomen). PTZ IP-Kameras können
mehrere einzelne IP-Kameras bei einer Installation ersetzen.
Zugriff auf Livebilder und Archiv Videos
Der Zugriff auf Livebilder und auf Aufgezeichnete Überwachungsvideos kann auch über
lokales Netzwerk oder aus der Ferne über Internet erfolgen. Der Einsatz von VMS beinhaltet
bereits alle Möglichkeiten. Für Handys oder Tabletts gibt es vielfältige App (in VMS bereits
enthalten). Für IP-Kameras welche durch eingebautes Mikrofon und eingebauten
Lautsprecher zum Wechselsprechen geeignet sind gibt es spezielle App.
Objektive und möglicher Blickwinkel der Kamera
Objektive einer IP- Kamera können eine feste Brennweite haben, mit einem Hand- Zoom oder
Auto- Zoom Objektiv ausgestattet sein. Mit einem Zoom Objektiv kann der gewünschte
Blickwinkel der IP-Kamera leicht an den Installationsstandort angepasst werden.
Der Blickwinkel eine IP-Kamera hängt von der Brennweite des eingebauten Objektiven und
der physikalischen Größe des Bild Sensors ab. Beispiel:
Ein 2 MP Bildsensor hat eine Größe von b x h von 4,8 mm x 3.6 mm dadurch ergeben sich
bei Objektiven verschiedener Brennweite folgende Blickwinkel:
Brennweite H Winkel V Winkel Erkennbarkeit/m
2,8 mm 80 65 5
3,6 mm 67 53 6
12 mm 22 17 20
5 mm 51 39 8
50 mm 5,5 4 83
5 mm 51 39 8
96 mm 2,8 2,1 160
4 mm 67 53 7
85 mm 3,2 2,4 142
5,3 mm 61 69 9
64 mm 5 5 107
Auflösung des Bildsensors
Die Auflösung einer IP Kamer wird in Mega Pixel und Bildpunkten angegeben. Je mehr Pixel
zur Verfügung stehen, desto schärfer wird das Bild. Beispiel.
Eine 2 MP IP-Kamera hat 1920 x 1080 Pixel(1080p) oder 1280 x 720 Pixel (720p). Je höher
die Auflösung einer IP-Kamera ist, desto höher ist der Datenstrom im Netzwerk und die
Größe des Speicherplatzes die beim Speichern von Videosequenzen benötigt wird. Bei einer 2
MP IP-Kamera beträgt der Datenstrom im Netzwerk etwa 4 Mbs (Megabit pro Sekunde oder
Millionen Bit pro Sekunde). Damit wird die die Menge an Daten angegeben, die während
einer Sekunde über ein Netzwerk übertragen werden können muss.
Bei einer 5 MP IP- Kamera beträgt dieser Wert bereits 6 Mbs. Da bei höherer Auflösung
mehr Daten verarbeitet werden müssen, steigt der Aufwand (Preis) für Rechentechnik
(Chipsätze und Speichermodule). Um beispielsweise den Preis bei 5 MP IP-Kameras niedrig
zu halten, werden oft preiswerte Chipsätze verbaut, welche keine Echtzeit- Videosequenzen
(25 Bilder je Sekunde) mehr liefern.
Deshalb. Je höher die Auflösung einer IP- Kamera ist desto höher wird der Preis der Kamera
bei hohen Bildfrequenzen.
Je höher der Datenstrom einer IP- Kamera ist, desto kleiner wird die
Übertragungsgeschwindigkeit in langsamen Netzwerken (WLAN, Internet).
Alternative für höhere Bildauflösung in Bildbereichen ist ein Zoom Objektiv.
Zusatzfunktionen
Zusatzfunktionen, wie POE, Mikrofon, Mikrofon und Lautsprecher zum Wechselsprechen.
Oder Ein- Ausgangskontakte für Alarmfunktionen müssen eingebaut sein, um sie zu nutzen.
Zusammenfassung
Damit sich der gewünschte Erfolg beim Einsatz einer IP-Kamera beim geplanten Einsatz
einstellt, ist eine kompetente Beratung vor Anschaffung sinnvoll.